Unsere Regierung plant wieder, es soll alles sicherer werden, der Bürger soll geschützt werden und dazu soll er erst mal komplett die Hosen runter lassen.
Egal ob Bundeskriminalamt, Bundespolizei, Zollfahndung, Verfassungsschutz, BND oder MAD, eine Schnittstelle soll her über die man Anschlussinhaber anhand der IP lokalisieren kann.
Ganz nebenbei sollen auch Passwörter zu Endgeräten, PIN Nummern zu Handys, Cloud oder Email Dienste offen gelegt werden – ohne richterlichen Beschluss versteht sich.
Das ist quasi so, wie wenn Du im Jahre 1938 leben würdest, mit Judenstern vor der Tür … und jeder mit nem Hakenkreuz am Ärmel darf mal eben zu Dir rein und rumschnüffeln ob Du nicht vielleicht verdächtig bist.
Ihr wisst ja, dass die Endgeräte eurer ISP in der Regel backdoort sind, zu administrativen Zwecken versteht sich.
So kann sich zum Beispiel die Telekom jederzeit in euren Router einloggen und Konfigurationen vornehmen – ich berichtete vor einiger Zeit über einen ärgerlichen Fall.
Für mich damals ein Grund, einen freien Router einzusetzen und auf T-Home zu verzichten.
Sich mit Sicherheit und Datenschutz auseinander zu setzen, wird für uns Bürger immer wichtiger. Würde es Übermenschen geben ohne Fehl und Makel, dann könnte man so einen Entwurf durchaus als sinnvoll empfinden. Die Skandale der letzten Jahren sprechen da aber eine andere Sprache.
Ein Kollege meinte neulich: “Du würdest echt die Piraten wählen, das sind doch alles Hippis und Kiffer!”
Ich denke, dass es mit den Piraten nur besser werden kann und wenn man sich den Entwurf mal durch den Kopf gehen lässt – gekifft haben hier bestimmt Andere.
Quellen:
Piratenpartei (dort bekommt Ihr noch die PDF )
Unimatrixzero hat auch abgekotzt.
So langsam wird es echt seltsam. Sie wagen einen vorstoß, um alles sicherer zu machen, bekommen ordentlich einen vor den Bug geknallt, sehen öffentlich ein, dass es sich um einen Fehler handelte und das Thema wird fallen gelassen.
Ein paar Monate später versuchen sie genau das gleiche in einer etwas anderen Farbe mit ähnlichen Argumenten, aber tiefgreifender, kriegen eins vor den Bug und sind wieder still.
Ein paar Monate später… Naja.
Ich bin ja der Meinung das es kaum noch schlimmer werden kann.
OK wir können jetzt natürlich noch eine zweite chinesisch firewall aufsetzen aber No …. UPS ich glaube jetzt habe ich da jemand auf Gedanken gebracht.
Ein eigenes separates Internet?
ICH bin dabei….
Naja, aufgrund der Tatsache, dass das Gesetz weder beschlossen noch ratifiziert ist, die rede von planen ist, weder das Verfassungsgericht darüber entschieden hat und heise hier und da im Artikel gerne mal den Konjunktiv verwendet, würde ich jetzt mal nicht gleich wieder den Teufel an die Wand malen.
Und ehrlich gesagt ein Vergleich zwischen einem Gesetzesentwurf und der Judenverfolgung ist doch ein bisschen arg, nicht?
Aber ich denke, daran sieht man, wie gut es den Leuten heute eigentlich geht. Oder musst du fürchten, vergast zu werden oder monatelang in einem KZ dahinzusiechen, nur weil du behauptest, mit der aktuellen Regierung nicht einverstanden zu sein? Oder weil du die Piraten wählst.
Das du frei wählen darfst ist keine Selbstverständlichkeit. Das sollte einem mal klar sein. Grade, wenn man an jene Zeit zurück denkt.
Das man trotzdem sich umschaut, was in der politischen Umwelt passiert, ist wichtig und auch gut. Meiner Meinung nach. Und wenn du der Meinung bist, dass mit den Piraten alles besser wird, finde ich das voll in Ordnung. Deine Meinung.
Ich wiederum denke mir, dass auch die Piraten nur Menschen sind und das der Mensch – je länger er Geld und/oder Macht – ausgesetzt ist zunehmend korrumpiert. Von daher sollte man aufpassen, nicht auf jenem Auge blind zu werden.
@Thomas
Ich verstehe nicht, warum viele Menschen immer so hypersensibel auf derartige Vergleiche reagieren. Ich finde es ist völlig in Ordnung, eine potentielle Um -und Durchsetzung einer solchen Planung (und ja, es ist wie du schon sagtest kein Beschluss o.Ä.) mit den Einschränkungen der Rechte und Privatsphäre der Menschen zur Nazi-Zeit zu vergleichen. Denn Hoo’s Vergleich bezog sich ja weder auf die Umstände noch auf die Verfolgung von Juden im dritten Reich, sondern nur auf die Einschränkungen diverser Rechte. Dass in dieser Hinsicht Parallelen bestehen, ist nicht zu leugnen.
@Death
Ich bin auch kein Freund von Hypersensibilität. Aber der Vergleich hinkt einfach. Und deinen Vergleich kann ich nachvollziehen aber ähnlich wie der vom Hoo zielt er ein Stück weit daneben.
Ja, im Dritten Reich gab es quasi keine Privatsphäre und kein wirkliches Recht auf Meinungsfreiheit.
Der Hoo schrieb aber von Judensternen vor der Tür, kurzum von der systematischen und selektiven Verfolgung und Ermordung von Menschen aufgrund persönlicher oder auch biologischer Merkmale.
Und das ist meiner Meinung nach nicht gegeben. Zumindest, wenn wir jetzt mal rein rational sind, sind solche Zustände (noch) nicht vorhersehbar.
Ich bin auch keiner der gleich schreit “Das geht doch nicht!!!!”, wenn einer mal nen Hitler- /Nazivergleich bringt. Mir geht das genauso auf den S*ck, weil es meiner Meinung nach geheuchelte Aufregung ist. Bringt einer einen solchen Vergleich o.ä. ist er ein Nazi, aber keiner regt sich darüber auf, dass manche Uniformen der Bundeswehr doch recht “bekannt” aussehen oder dass das (ehemalige) Zeichen des Arbeitsamtes (dieses gezackte “A”) in minimalst abgeänderter Form auch schon mal “früher” Verwendung fand.
Mal ganz abgesehen davon, wer die Bundeswehr nach ’45 aufgebaut hat. Aber das könnte man jetzt noch ewig weiterführen.